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Tina hat Mut

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Tina hat Mut Übergänge in die Welt Ein Bilderbuch von Tatia Nadareischwili Text: Kirsten Winderlich Fotos: Elisa Bauer »Tina wohnte mit ihrer Mama und ihrem Papa in einem Holzhaus auf dem Land. Eigentlich hieß sie Tinatin, aber alle nannten sie Tina. Ihr Hund hörte auf den Namen Poppy.« Mit diesen Worten beginnt Tatia Nadareischwili die Geschichte eines Mädchens zu erzählen, dessen Alltag viele Gemeinsamkeiten mit ihrer eigenen Kindheit hat – wie sie in ihrem Nachwort berichtet. Auch die Bilderbuchmacherin wuchs auf dem Land auf und lebte in einem kleinen Holzhaus auf Stelzen. Ihr Lieblingsort war ein benachbarter Bambuswald. Und wie Tina hatte Tatia Nadareischwili in ihrer Kindheit einen Hund mit rötlichem Fell. In der Bilderbuchgeschichte heißt Tinas Hund Poppy und ist so rot wie eine Mohnblume. Die kolorierten Zeichnungen und Collagen weisen wenige Farben auf, umso mehr stechen die Farben Grün und Rot hervor: Das Grün, das für den Bambuswald, den Sehnsuchtsort Tinas, steht, und das Rot, das das Zuhause, den Ort der Geborgenheit, sowie die Protagonisten Tina und ihren Hund Poppy markieren und als unzertrennlich miteinander verbinden. Gegen Ende der Geschichte wird noch ein weiterer Ort in roter Farbe erscheinen. Aber dazu später! Tinas Kindheit war eine glückliche und […]
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Chris van Allsburgs ABC

In Chris van Allsburgs ABC „Das Z zerplatzt“ ist für jeden Buchstaben des ABCs ein dramatischer Auftritt vorgesehen. Kirsten Winderlich stellt ein Bilderbuch vor, das sich auf wunderbar eigensinnige Weise mit dem Alphabet auseinandersetzt.
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Bruno Munaris ABC

Prof. Dr. Kirsten Winderlich stellt uns das Bilderbuch „Bruno Munaris ABC“ vor, das spannende Geschichten zum Alphabet erzählt.
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Ginting und Ganteng

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Ganz nah — Eine Reportage über die Auswilderung eines Orang-Utan-Zwillingpaares »Ginting und Ganteng« von Regina Frey und Petra Rappo (Ill.) Text: Kirsten Winderlich Fotos: Elisa Bauer Für die Zukunft des Regenwaldes, der zwar fernab von unserem alltäglichen Lebensmittelpunkt liegt, tragen wir mehr Verantwortung, als wir vielleicht wahrhaben wollen. Fundierte Informationen können helfen zu verstehen, wieso der Palmölanbau die Flora und Fauna der Regenwälder und damit auch die Lebensgrundlage von Millionen von Kleinbauern zerstört und wie wir durch eine Veränderung unseres Konsumentenverhaltens entgegenwirken können. Vor uns liegt ein Bilderbuch, dem genau dieses mit Sachverstand und Einfühlungsvermögen auf beeindruckende Weise gelingt. Regina Frey (Text) und Petra Rappo (Bild) berichten aus unmittelbarer Anschauung in Form einer Reportage über eine besondere Spezies Menschenaffen, den Orang-Utans, die auf Sumatra, einer der größten Inseln der Welt, leben und gleichzeitig bedroht sind durch den Palmölanbau. Über Text, der zwischen Sachbericht und atmosphärischen Beschreibungen changiert, sowie dramaturgisch gekonnt komponierte Bilderfolgen verhelfen sie uns, einem Orang-Utan-Zwillingspaar mit den Namen Ginting und Ganteng nahe zu kommen. Beide sind in einer Auffang- und Pflegestation für Orang-Utans zur Welt gekommen und aufgewachsen und müssen nun alles Überlebenswichtige von ihrer Mutter lernen, um nach ihrer geplanten Auswilderung in der Wildnis zu überleben. Die […]
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Esthers Tagebücher

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Aus dem Leben einer Dreizehnjährigen Text: Kirsten Winderlich Fotos: Elisa Bauer Mit „Esthers Tagebücher“ veröffentlichte Riad Sattouf eine Reihe von Graphic Novels und erobert damit nicht nur die Herzen der Teenager. In Bild und Text erzählen die Bücher aus dem Leben eines Mädchens. Oder besser: Sie schildern das Leben aus der Perspektive Esthers als zehn-, elf-, zwölf- und nun auch als 13-jährige. Was für ein Projekt und welch eine Herausforderung! Vor dem Hintergrund, dass das Vorhaben einen Zeitraum von zehn Jahren umfasst, stellt sich sofort die Frage, was Esther erleben, denken und fühlen wird, wenn sie 20 Jahre alt ist. Stopp! So weit sind wir noch nicht. „Wir“ meint in diesem Fall Riad Sattouf und Esther A., zwei Menschen, die im Gespräch und an der Welt interessiert sind – unabhängig von Alter, Herkunft und Kultur. „Die Erzählungen in ‚Esthers Tagebücher‘ basieren auf wahren Erlebnissen und Gedanken eines jungen Mädchens aus Riad Sattoufs Bekanntenkreis“, heißt es auf der letzten Seite. Im Klappentext wird die Kooperation besiegelt, denn Esther kommt zu Wort: „Ich heiße Esther und bin 13 Jahre alt. Es gibt mich wirklich und ich erzähle dem Zeichner Riad Sattouf Geschichten aus meinem Leben…“ Riad Sattouf zeichnet, was er von Esther […]
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Einer von vielen? Zur Geschichte eines Kanarienvogels

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»189« von Dieter Böge und Elsa Klever (Ill.) Text: Kirsten Winderlich Fotos: Elisa Bauer Die Bilderbuchwerkstatt der grund_schule der künste musste angesichts der Maßnahmen gegen Covid-19 per Videokonferenz im sogenannten »Home Office« stattfinden. Um so mehr danke ich Ada, Ida, Lucie, Una und Vicco für das gemeinsame Betrachten des Bilderbuches, das mir unverzichtbare Zugänge geschenkt hat. »Dies ist die Geschichte einer langen Reise, aber ich werde sie so kurz wie möglich erzählen, weil das Ende ganz schön ist.« Mit diesen Worten setzt die Bilderbuchgeschichte von Dieter Böge und Elsa Klever ein und verführt uns, sofort die letzten Seiten aufzuschlagen und von hinten zu beginnen! Am Ende des Buches entdecken wir eine Doppelseite Kanarienvögel. Sind es wirklich 189 Stück? Und jeder Vogel ein Unikat? Nach wiederholter und eingehender Betrachtung ist kein doppeltes Exemplar zu entdecken. Und selbst wenn sich eine Kopie andeutet, ist diese Anmutung schnell entkräftet. Das Gefieder, die Haltung, der Blick – immer ein Hauch anders. Blättern wir weiter zurück, stöbern wir in einem sogenannten Kanarienvogelgeschichtlichen Nachwort. Diesem Begriff muss man erst einmal nachspüren. Auf alle Fälle wird nach dem Lesen und Betrachten des Nachwortes klar, dass Kanarienvögel es verdient haben, gewürdigt zu werden. Was für eine Geschichte und […]
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Vom Aufbrechen und Ankommen

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Der Gipfelstürmer von Pierre Zensius Text: Kirsten Winderlich Fotos: Elisa Bauer Es gibt Menschen, die sich leidenschaftlich mit einem Wunsch oder einem Projekt verbunden fühlen und dabei nicht müde werden ihren Traum zu realisieren. So jemand war auch Horace Bénédict de Saussure, ein Schweizer Naturforscher und Geologe des 18. Jahrhunderts, von dem das Bilderbuch »Der Gipfelstürmer« erzählt. Er wollte den Mont Blanc, den höchsten Berg der Alpen, besteigen und war von dieser Idee wie besessen. In seinen Schriften, dem »Journal de l’ascension du Mont Blanc« sowie den »Voyages dans les Alpes« hält er seine Expeditionen zum Gipfel fest. Sie sind die Grundlage für das Bilderbuch des französischen Animations-Künstlers Pierre Zensius, in dem er die Geschichte der Erstbesteigung des »weißen Giganten« im Jahr 1787 brilliant in Bild und Text festhält und diese dabei durch humoreske und absurde Einlassungen jenseits einer Mythifizierung Saussures erzählt. So werden die an der Expedition beteiligten Alpinisten, laut Vorwort 18 an der Zahl, sowie dem berühmten Jacques Balmat, unter dessen Führung Saussure die Expedition durchführte, als Hofstaat karikiert. Dann können wir gleich auf der ersten Seite noch einen Hund entdecken, der die Expeditionsgruppe begleitet. Nichts an Kleidung und Equipment erinnert an eine professionelle alpine Expedition. Vielmehr werden […]
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Jens Thiele, Kinder und „Konrads Traum“

Die grund_schule der künste hat eine Präsentationsreihe zum Zeitgenössischen Bilderbuch gestartet. Für Kinder und Erwachsene, Lehrkräfte und alle, die Bilderbücher gestalten und lieben. Zum Auftakt präsentierte Jens Thiele sein neues Bilderbuch “Konrads Traum”.
 Das Bilderbuch, 2019 erschienen im Peter Hammer Verlag, schwingt zwischen der Sehnsucht woanders zu sein und dem bedrückenden Szenario, nicht mehr „nach Hause“ zurückzufinden. Und genau dieses „Dazwischen“ vermitteln die flächenartigen malerischen Collagen aus Farbrissen, Fotografien und Scherenschnitten in Traumwelten, die sich durch surreal anmutende Räume und auseinanderberstende Landschaften auszeichnen. Wo könnte dieses besondere Bilderbuch besser zum Erscheinen kommen, als in dem „Raum für Bildung und Bilder“ (Olafur Eliasson 2015)? Jens Thiele Konrads Traum Peter Hammer 2019 32 Seiten, durchgängig farbig illustriert Hardcover, 21.6 x 1.2 x 30.3 cm ISBN: 978-3-779-50618-8 € (D): 16,00 / € (A): 16,50 / CHF: 23.90
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Das Leben leben

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Das Leben leben Zum „Stundenbuch des Jacominus Gainsborough“ * Text: Kirsten Winderlich Fotos: Elisa Bauer Was heißt es, auf die Welt zu kommen, auf der Welt zu sein? Was bedeutet es, das Leben zu leben? In dem Bilderbuch von Rébecca Dautremer entfaltet sich vor uns ein Leben, das es wert ist, erzählt zu werden, wie die Autorin und Illustratorin in ihrem Prolog an die Kinder schreibt. Was aber macht jemanden aus, dessen Leben sich zu erzählen lohnt? Handelt es sich um jemanden, die oder der sich auf besondere Weise hervorgetan und verdient gemacht oder der Nachwelt einen Schatz hinterlassen hat, ein Kunstwerk beispielsweise? Rébecca Dautremer hilft uns bei der Suche nach Antworten mit zwölf Bildszenen, neun Porträts und drei Bildersammlungen, die sie kunstvoll zur Lebensgeschichte des kaninchenartigen Wesens Jacominus Gainsborough verknüpft. Die Zeichnungen auf dem Vorsatzpapier am Anfang wie am Ende des Buches machen deutlich, dass zum Leben eines einzelnen Wesens immer auch die anderen gehören. So entdecken wir in den Bildern Jacominus inmitten einer kleinen Gesellschaft von Mischwesen mit Tierköpfen und menschlichen Körpern, inmitten von Kindern und Erwachsenen, Familienmitgliedern und Freunden. Wo sein Platz in dieser Gesellschaft und später in der Welt sein wird, ist zu Beginn des Buches […]
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Zusammenkunft in den Dünen

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Zusammenkunft in den Dünen Zum Bilderbuch „Der kleine Fuchs“ von Edward van de Vendel und Marije Tolman (Ill.)* Text: Kirsten Winderlich Fotos: Elisa Bauer „Guck mal, ich hab auch einen Fuchs!“ Stolz zeigt das Mädchen auf ihren Fuß. Tatsächlich ist das Motiv ihrer Socke dem Held der Bilderbuchgeschichte von Edward van de Vendel und Marije Tolman sehr ähnlich. Zuhause in einer Dünenlandschaft am Meer, die gleich mehrere an der Bilderbuchbesprechung beteiligten Kinder als Nordsee identifizieren, spielt der junge Fuchs inmitten von Möwen, Austernfischern und anderen Küstenvögeln am Strand. Die Kinder bemerken, dass der Fuchs einen Kormoran nachahmt. Er wolle auch fliegen, sind sie fester Überzeugung. Der Fuchs wagt sich schließlich in den angrenzenden Kiefernwald vor und trifft dort auf andere Tiere. Neugierig blickt der Protagonist auf ein Rotkehlchen. „Er will es nur kennenlernen und nicht fressen“, interpretiert ein Junge die Körperhaltung des Tieres. Auf den Folgeseiten entdeckt der Fuchs zwei Schmetterlinge, denen er zurück in die Dünen folgt. Nach fünf doppelseitigen Dünenlandschaftsbildern ohne Text wird die schriftliche Erzählung am oberen Rand der linken Buchseite initiiert. Und wir erfahren den profanen wie gleichzeitig auch erstaunlichen Grund für die Aufnahme der Verfolgung der Falter: Sie sind lilafarben! Die flatternden Farbtupfer sind es […]
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