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Ginting und Ganteng

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Ganz nah — Eine Reportage über die Auswilderung eines Orang-Utan-Zwillingpaares »Ginting und Ganteng« von Regina Frey und Petra Rappo (Ill.) Text: Kirsten Winderlich Fotos: Elisa Bauer Für die Zukunft des Regenwaldes, der zwar fernab von unserem alltäglichen Lebensmittelpunkt liegt, tragen wir mehr Verantwortung, als wir vielleicht wahrhaben wollen. Fundierte Informationen können helfen zu verstehen, wieso der Palmölanbau die Flora und Fauna der Regenwälder und damit auch die Lebensgrundlage von Millionen von Kleinbauern zerstört und wie wir durch eine Veränderung unseres Konsumentenverhaltens entgegenwirken können. Vor uns liegt ein Bilderbuch, dem genau dieses mit Sachverstand und Einfühlungsvermögen auf beeindruckende Weise gelingt. Regina Frey (Text) und Petra Rappo (Bild) berichten aus unmittelbarer Anschauung in Form einer Reportage über eine besondere Spezies Menschenaffen, den Orang-Utans, die auf Sumatra, einer der größten Inseln der Welt, leben und gleichzeitig bedroht sind durch den Palmölanbau. Über Text, der zwischen Sachbericht und atmosphärischen Beschreibungen changiert, sowie dramaturgisch gekonnt komponierte Bilderfolgen verhelfen sie uns, einem Orang-Utan-Zwillingspaar mit den Namen Ginting und Ganteng nahe zu kommen. Beide sind in einer Auffang- und Pflegestation für Orang-Utans zur Welt gekommen und aufgewachsen und müssen nun alles Überlebenswichtige von ihrer Mutter lernen, um nach ihrer geplanten Auswilderung in der Wildnis zu überleben. Die […]
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Esthers Tagebücher

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Aus dem Leben einer Dreizehnjährigen Text: Kirsten Winderlich Fotos: Elisa Bauer Mit „Esthers Tagebücher“ veröffentlichte Riad Sattouf eine Reihe von Graphic Novels und erobert damit nicht nur die Herzen der Teenager. In Bild und Text erzählen die Bücher aus dem Leben eines Mädchens. Oder besser: Sie schildern das Leben aus der Perspektive Esthers als zehn-, elf-, zwölf- und nun auch als 13-jährige. Was für ein Projekt und welch eine Herausforderung! Vor dem Hintergrund, dass das Vorhaben einen Zeitraum von zehn Jahren umfasst, stellt sich sofort die Frage, was Esther erleben, denken und fühlen wird, wenn sie 20 Jahre alt ist. Stopp! So weit sind wir noch nicht. „Wir“ meint in diesem Fall Riad Sattouf und Esther A., zwei Menschen, die im Gespräch und an der Welt interessiert sind – unabhängig von Alter, Herkunft und Kultur. „Die Erzählungen in ‚Esthers Tagebücher‘ basieren auf wahren Erlebnissen und Gedanken eines jungen Mädchens aus Riad Sattoufs Bekanntenkreis“, heißt es auf der letzten Seite. Im Klappentext wird die Kooperation besiegelt, denn Esther kommt zu Wort: „Ich heiße Esther und bin 13 Jahre alt. Es gibt mich wirklich und ich erzähle dem Zeichner Riad Sattouf Geschichten aus meinem Leben…“ Riad Sattouf zeichnet, was er von Esther […]
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Einer von vielen? Zur Geschichte eines Kanarienvogels

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»189« von Dieter Böge und Elsa Klever (Ill.) Text: Kirsten Winderlich Fotos: Elisa Bauer Die Bilderbuchwerkstatt der grund_schule der künste musste angesichts der Maßnahmen gegen Covid-19 per Videokonferenz im sogenannten »Home Office« stattfinden. Um so mehr danke ich Ada, Ida, Lucie, Una und Vicco für das gemeinsame Betrachten des Bilderbuches, das mir unverzichtbare Zugänge geschenkt hat. »Dies ist die Geschichte einer langen Reise, aber ich werde sie so kurz wie möglich erzählen, weil das Ende ganz schön ist.« Mit diesen Worten setzt die Bilderbuchgeschichte von Dieter Böge und Elsa Klever ein und verführt uns, sofort die letzten Seiten aufzuschlagen und von hinten zu beginnen! Am Ende des Buches entdecken wir eine Doppelseite Kanarienvögel. Sind es wirklich 189 Stück? Und jeder Vogel ein Unikat? Nach wiederholter und eingehender Betrachtung ist kein doppeltes Exemplar zu entdecken. Und selbst wenn sich eine Kopie andeutet, ist diese Anmutung schnell entkräftet. Das Gefieder, die Haltung, der Blick – immer ein Hauch anders. Blättern wir weiter zurück, stöbern wir in einem sogenannten Kanarienvogelgeschichtlichen Nachwort. Diesem Begriff muss man erst einmal nachspüren. Auf alle Fälle wird nach dem Lesen und Betrachten des Nachwortes klar, dass Kanarienvögel es verdient haben, gewürdigt zu werden. Was für eine Geschichte und […]
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Vom Aufbrechen und Ankommen

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Der Gipfelstürmer von Pierre Zensius Text: Kirsten Winderlich Fotos: Elisa Bauer Es gibt Menschen, die sich leidenschaftlich mit einem Wunsch oder einem Projekt verbunden fühlen und dabei nicht müde werden ihren Traum zu realisieren. So jemand war auch Horace Bénédict de Saussure, ein Schweizer Naturforscher und Geologe des 18. Jahrhunderts, von dem das Bilderbuch »Der Gipfelstürmer« erzählt. Er wollte den Mont Blanc, den höchsten Berg der Alpen, besteigen und war von dieser Idee wie besessen. In seinen Schriften, dem »Journal de l’ascension du Mont Blanc« sowie den »Voyages dans les Alpes« hält er seine Expeditionen zum Gipfel fest. Sie sind die Grundlage für das Bilderbuch des französischen Animations-Künstlers Pierre Zensius, in dem er die Geschichte der Erstbesteigung des »weißen Giganten« im Jahr 1787 brilliant in Bild und Text festhält und diese dabei durch humoreske und absurde Einlassungen jenseits einer Mythifizierung Saussures erzählt. So werden die an der Expedition beteiligten Alpinisten, laut Vorwort 18 an der Zahl, sowie dem berühmten Jacques Balmat, unter dessen Führung Saussure die Expedition durchführte, als Hofstaat karikiert. Dann können wir gleich auf der ersten Seite noch einen Hund entdecken, der die Expeditionsgruppe begleitet. Nichts an Kleidung und Equipment erinnert an eine professionelle alpine Expedition. Vielmehr werden […]
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Das Leben leben

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Das Leben leben Zum „Stundenbuch des Jacominus Gainsborough“ * Text: Kirsten Winderlich Fotos: Elisa Bauer Was heißt es, auf die Welt zu kommen, auf der Welt zu sein? Was bedeutet es, das Leben zu leben? In dem Bilderbuch von Rébecca Dautremer entfaltet sich vor uns ein Leben, das es wert ist, erzählt zu werden, wie die Autorin und Illustratorin in ihrem Prolog an die Kinder schreibt. Was aber macht jemanden aus, dessen Leben sich zu erzählen lohnt? Handelt es sich um jemanden, die oder der sich auf besondere Weise hervorgetan und verdient gemacht oder der Nachwelt einen Schatz hinterlassen hat, ein Kunstwerk beispielsweise? Rébecca Dautremer hilft uns bei der Suche nach Antworten mit zwölf Bildszenen, neun Porträts und drei Bildersammlungen, die sie kunstvoll zur Lebensgeschichte des kaninchenartigen Wesens Jacominus Gainsborough verknüpft. Die Zeichnungen auf dem Vorsatzpapier am Anfang wie am Ende des Buches machen deutlich, dass zum Leben eines einzelnen Wesens immer auch die anderen gehören. So entdecken wir in den Bildern Jacominus inmitten einer kleinen Gesellschaft von Mischwesen mit Tierköpfen und menschlichen Körpern, inmitten von Kindern und Erwachsenen, Familienmitgliedern und Freunden. Wo sein Platz in dieser Gesellschaft und später in der Welt sein wird, ist zu Beginn des Buches […]
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Zusammenkunft in den Dünen

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Zusammenkunft in den Dünen Zum Bilderbuch „Der kleine Fuchs“ von Edward van de Vendel und Marije Tolman (Ill.)* Text: Kirsten Winderlich Fotos: Elisa Bauer „Guck mal, ich hab auch einen Fuchs!“ Stolz zeigt das Mädchen auf ihren Fuß. Tatsächlich ist das Motiv ihrer Socke dem Held der Bilderbuchgeschichte von Edward van de Vendel und Marije Tolman sehr ähnlich. Zuhause in einer Dünenlandschaft am Meer, die gleich mehrere an der Bilderbuchbesprechung beteiligten Kinder als Nordsee identifizieren, spielt der junge Fuchs inmitten von Möwen, Austernfischern und anderen Küstenvögeln am Strand. Die Kinder bemerken, dass der Fuchs einen Kormoran nachahmt. Er wolle auch fliegen, sind sie fester Überzeugung. Der Fuchs wagt sich schließlich in den angrenzenden Kiefernwald vor und trifft dort auf andere Tiere. Neugierig blickt der Protagonist auf ein Rotkehlchen. „Er will es nur kennenlernen und nicht fressen“, interpretiert ein Junge die Körperhaltung des Tieres. Auf den Folgeseiten entdeckt der Fuchs zwei Schmetterlinge, denen er zurück in die Dünen folgt. Nach fünf doppelseitigen Dünenlandschaftsbildern ohne Text wird die schriftliche Erzählung am oberen Rand der linken Buchseite initiiert. Und wir erfahren den profanen wie gleichzeitig auch erstaunlichen Grund für die Aufnahme der Verfolgung der Falter: Sie sind lilafarben! Die flatternden Farbtupfer sind es […]
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„Ich werde Wunder vollbringen“

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Impulse: Kathleen Rappolt, Conrad Rodenberg und Stella Konstantinou Akteure: Kinder zwischen acht und zwölf Jahren Bilderbuch: Susie Morgenstern, Chen Jianghong Ich werde Wunder vollbringen Bloomsbury 2007 32 Seiten, durchgängig farbig illustriert Hardcover, 29.7 x 1 x 34.9 cm ISBN: 978-3-827-05262-9 Impulse, gerichtet an die Kinder: Welche Wunder würdest du vollbringen? In der Schule, zuhause, in der Welt…? Male, zeichne dein Wunder. Mit welchen Bewegungen bewirkst du dein Wunder? Du kannst beim Malen immer wieder deine Bewegung wiederholen. Erzähle anderen von deinem Wunder. Impulse, gerichtet an die Lehrer*in: Mach ein paar Notizen zu den Erläuterungen der Kinder über ihre Wunder. Was sind ihre Wünsche, ihre Phantasien? Erfahrungsraum: Über das Erinnern an die Figur aus dem Buch sollen individuelle Vorstellungen über eigene Wundertaten und Zauberkräfte, Wünsche und Ziele über das Zeichnen und Erzählen und Erläutern entstehen. Material: Die Kinder bringen ihre Wunder zeichnerisch zu Papier. Blei- und Buntstifte, aber auch andere Zeichenmaterialien (ggf. Tusche, angelehnt an die Illustrationen des Buches) können verwendet werden. Die Bilder sind Grundlage für die Geschichten und Erläuterungen zu den Wundern. Raum: Die Zeichnungen werden in den Pausen auf dem Schulhof verteilt und zum Beispiel mit Kreppband an Bänken, Wänden, Bäumen … angebracht. Die Zeichnungen bekommen ein Publikum. […]
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Rotkäppchen

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Impulse: Kathleen Rappolt, Conrad Rodenberg und Stella Konstantinou Akteure: Kinder zwischen acht und zwölf Jahren Bilderbücher: Kveta Pacovská, Jacob und Wilhelm Grimm Rotkäppchen MINEDITION 2007 32 Seiten, durchgängig farbig illustriert Hardcover, 28,7 x 23,5 cm ISBN: 978-3-86566-068-8 € (D): 19,90 / € (A): 20,50 Ulrike Persch Rotkäppchens List Kinderbuchverlag Wolff 2005 36 Seiten, durchgängig farbig illustriert Hardcover ISBN: 978-3-938766-02-6 Aaron Frisch, Robert Innocenti Das Mädchen in Rot Aus dem Englischen übersetzt von Ulli und Herbert Günther Gerstenberg 2013 32 Seiten, durchgehend farbig illustriert Hardcover, 27.1 x 1.2 x 29.7 cm ISBN: 978-3-83695-742-7 Impulse, gerichtet an die Kinder: Schaut euch die Bilderbücher an. Erinnert ihr euch auch an die Musik? Teilt euch in kleine Gruppen auf und erfindet Klänge zu den Bildern und zur Geschichte vom Rotkäppchen. Was könnt ihr als ‚Klangerzeuger‘ benutzen? Was klingt wie in eurem Raum? Wie könnt ihr eure Stimmen dazu benutzen? Zu welchem Teil der Geschichte passen welche Klänge? Präsentiert eure Komposition dem Rest der Gruppe. Ladet die Zuhörer ein, ihre Augen zu schließen und zu lauschen. Impulse, gerichtet an die Lehrer*in: Was kannst du beobachten? Wie gehen die Kinder mit ihrer Stimme oder dem zur Klangerzeugung genutztem Material um? Mach Notizen. Erfahrungsraum: Erinnern der Rotkäppchen-Geschichte […]
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Die Fundsache

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Impulse: Kathleen Rappolt, Conrad Rodenberg und Stella Konstantinou Akteure: Kinder zwischen acht und zwölf Jahren Bilderbuch: Shaun Tan Die Fundsache Aus dem Englischen von Eike Schönfeld Carlsen 2009 32 Seiten, durchgängig farbig illustriert Hardcover, 24 x 1 x 31.7 cm ISBN: 978-3-8489-0039-8 € (D): 16,90 / € (A): 17,40 / CHF: 25.90 Impulse, gerichtet an die Kinder: Fundsachensuche! Geht auf die Suche nach Fundsachen. Sucht ein außergewöhnliches Ding, das ihr interessant findet. Beschreibt, benennt und präsentiert eure Fundsache. Was ist das Besondere daran? Was gefällt oder missfällt euch an diesem speziellen Ding? Tauscht euch aus: Wo und wann habt ihr euer Ding gefunden? Beschreibt genau Form, Farbe und Material. Was ist die Geschichte eurer Fundsache? Erfindet etwas. Impulse, gerichtet an die Lehrer*in: Fundsachen werden individuell gesucht. Die Suche nach Fundorten kann als kleine Aufgabe gestellt werden. Interessant ist es, verschiedene Fundorte etc. in der Gruppe zu besprechen. Anregungen für Fragen: Wo kommen die Dinge her? Sind manche Dinge wirklich allein (wie das Ding im Buch)? Erfahrungsraum: Alltägliche Dinge, für gewöhnlich nicht wahrgenommen, bekommen einen Fokus (Wahrnehmungsschulung). Material: Fokussiertes Auseinandersetzen mit den diversen Fundgegenständen (Materialeigenschaften, Form / Formbarkeit, Farbe, Dichte, …) Raum: Die Fundsachen werden verortet – die Fundorte werden thematisiert, […]
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Das Herz des Affen

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Impulse: Kathleen Rappolt, Conrad Rodenberg und Stella Konstantinou Akteure: Kinder zwischen acht und zwölf Jahren Bilderbuch: Anja Mikolajetz Das Herz des Affen Aladin 2015 32 Seiten, durchgängig farbig illustriert Hardcover, 22.1 x 0.75 x 28.6 cm ISBN: 978-3-848-90098-5 Impulse, gerichtet an die Kinder: Teilt euch auf in drei kleine Gruppen. Holt euch die Geschichte ins Klassenzimmer. Wo ist der Fluss, wo der Feigenbaum? Wo ist die Küste mit den bunten Früchten? Wie sehen sie aus? Benutzt als Material die Stühle, Tische und was euch im Klassenzimmer noch zur Verfügung steht. Impulse, gerichtet an die Lehrer*in: Was kannst du beobachten? Wie gehen die Kinder mit den imaginierten Orten und neu entstehenden Räumen um? Wie eignen sie sich den Raum, mit dem sie alltäglich konfrontiert sind, an? Wie sprechen die Kinder über ihr Tun? Mach, wenn möglich, Notizen. Erfahrungsraum: An die Geschichte sich erinnern. Raum spielerisch aneignen. Über Spiel und Sprache die Geschichte des Buches sowie den experimentellen Umgang mit Raum reflektieren. Material: Aus dem Schulalltag bekannte Gegenstände und Möbel neu kennenlernen. Raum: Raum, Klassenzimmer neu erfahren, neue (Spiel-)Räume entstehen lassen. (Sprach-)Handlung: Begriffe, die in der Geschichte vorkommen, festigen. Individuelle Möglichkeiten, das Spiel mit dem Raum in Verbindung mit der Geschichte zu […]
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